Wie lösen verschiedene Länder die Herausforderungen der Lebensmittelabfälle? Überall suchen Regierungen, Organisationen, Hersteller, Händler und Privatpersonen Lösungen für dieses Problem. Mal sehen, wie Deutschland Lebensmittelabfälle im Vergleich zu anderen Ländern bewältigt – und was dagegen getan werden kann.
Deutschland ist aber seit den 90er Jahren eines der führenden Länder im Bereich Mülltrennung (Der Grüne Punkt, ND) und hat einen deutlichen Trend dazu lokalen und regionalen Lebensmitteln zu kaufen (Warschun et. al. 2014) – beide Beispiele zeigen, dass die deutschen gern etwas für die Umwelt tun.
In Bezug auf die Zahlen wird die insgesamte Menge der Lebensmittelabfälle in Deutschland auf 4,4 Millionen Tonnen pro Jahr oder 55 kg pro Kopf geschätzt (Adlwarth Und Hübsch, 2017). Die Zahl ist ganz beeindruckend im Vergleich zu anderen Ländern, die wir untersucht haben:
- Im kleinen Nachbarland, Dänemark, beläuft sich die Lebensmittelabfälle auf Haushaltsebene auf 700,000 Tonnen pro Jahr oder 140 kg pro Kopf (Miljøministeriet, 2015).
- In südamerikanischen Brasilien ist die Menge der Lebensmittelabfälle auf Haushaltsebene schätzungsweise 41 Millionen Tonnen pro Jahr, oder 200 kg pro Kopf (Henz und Porpino, 2017)
Was führt zu Lebensmittelabfall?
In absoluten Zahlen landet jedoch noch eine Menge gute Lebensmitteln immer in der Mülltonne. Laut einer Forschungsarbeit der Initiative “Zu Gut Für Die Tonne” von dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Zu Gut Für Die Tonne, N.D.), gibt es drei Hauptfaktoren für Lebensmittelabfälle in Deutschland, die angegangen werden müssen, um die Ebene von Lebensmittelabfälle zu senken:
- Der größte Faktor ist übermäßige Käufe die auf ungeplanter Käufe zurückzuführen ist. Ihren Einkauf nicht planen ermutigt impulsive Käufe, was führt dazu Artikel zu kaufen, die weder benötigt noch verbraucht werden – dies führt zu Lebensmittelabfälle.
- Viele Menschen wissen nicht immer, was sie bereits auf Lager haben und deswegen kaufen sie Lebensmitteln, die sie bereits haben und sind nicht in der Lage, das extra Produkt vor Ablauf zu konsumieren.
- Die Vorbereitung, Essen und Aufbewahren von Lebensmitteln. Viele Menschen wissen nicht wie man Lebensmitteln richtig kocht, lagert und zubereitet, was zu Lebensmittelabfälle führt.
Kann Technologie dabei helfen?
Inspiriert von der Möglichkeit Lebensmittelabfälle zu reduzieren, hat das dänische Startup-Unternehmen, Compelling Software die intelligente Einkaufsliste-App Grosh entwickelt. Grosh hilft Einzelpersonen und Familien beim Einkaufen, Lagern und Kochen besser organisiert zu sein.
- Mit einer Einkaufsliste-App haben Benutzer immer Zugriff auf die Einkaufsliste. Wo Grosh sich von anderen Einkaufs-Apps unterscheidet, ist, dass sie automatisch die Einkaufshistorie der Benutzer aufzeichnet. Anhand dieser Informationen, bietet die App genaue Einkaufsvorschläge, die hilft Benutzern neue Einkaufslisten zu machen. Einfach bedienbare Einkaufsliste-Apps erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen ihre Einkäufe planen werden und dadurch impulsive Käufe vermeiden – Also die Hauptursachen für Lebensmittelabfälle.
- Viele gehen direkt nach der Arbeit einkaufen, ohne zuerst die Möglichkeit zu überprüfen zu haben, was in den Kühlschrank oder Gefrierschrank ist. Das Team hinter Grosh hat versucht, diese Herausforderung anzugehen. Basierend auf Ihre Einkaufshistorie und Ihre normalen Verbrauchsmuster, ist Grosh in der Lage, automatisch Ihre aktuellen Lagerbestände von häufig verwendeten Lebensmitteln zu berechnen. Für weniger häufig verwendete Artikel bietet die App die Möglichkeit, Lagerlisten für z.B. die Speisekammer im Gefrierschrank zu verwalten. Mittels Barcode-Scannen können Sie den Überblick über den aktuellen Lagerstatus auf diesen Listen behalten. So mit Grosh können Sie Kauf von Lebensmitteln, die Sie nicht brauchen vermeiden – Also der zweitwichtigste Faktor der Lebensmittelabfälle.
- Mittels Crowdsourcing-Rezepten helfen den Benutzern von Grosh einander durch die Erstellung eines Kochbuchs mit Tipps dazu Essen richtig vorzubereiten. Dies hilft den dritten Faktor der Lebensmittelabfälle zu bekämpfen.
Nächste Schritte
Das Team hinter Grosh hat viele weitere Ideen für Werkzeuge zur Reduzierung der Lebensmittelabfälle. Sie können die App hier probieren https://groshapp.com/download
oder bleiben Sie auf dem neuesten Stand über ihren Kampf gegen Lebensmittelabfälle auf ihrem Blog auf https://groshapp.com/blog
Quellen:
- Der Grüne Punkt. N.D. „Ein Vorlaufer der Kreislaufwirtschaft“. Retrieved from:
www.gruener-punkt.de/de/unternehmen/der-gruene-punkt-dsd.html - Warschun et. Al. 2014, “Lebensmittel: Regional ist kein Eintagsfliege“ Retrieved from:
https://www.donauries.bayern/media/395324/issue-paper_regionale-lebensmittel_studie.pdf - Zu Gut Für Die Tonne, N.D., Bundesminiterium Für Ernährung Und Landwirdschaft www.zugutfuerdietonne.de/warum-werfen-wir-lebensmittel-weg/warum-werfen-wir-so-viel-weg/
- Miljøministeriet, 2015. Regeringens Strategi for Affaldsforebyggelse “Danmark Uden Affald II” Retrieved from: http://mst.dk/media/90395/danmark_uden_affald_ii_web_29042015.pdf
- Porpino G., Parente J. und B. Wansink, 2015. Food waste paradox: antecedents of food waste disposal. International Journal of Consumer Studies V. 39 s. 619-629